Kennst du deinen Wert als Friseur?

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Kennst du deinen Wert als Friseur?

November 25, 2021 in Marketing, Training-Infos

Die heutige Frage als Thema; “Kennst du deinen Wert als Friseur?” ist gerade sehr aktuell und bewegt die Branche.
Eine Frage an euch;  Was ist heute eure größte Herausforderung als Friseur?  

Es scheint, dass viele wirklich damit zu kämpfen haben, ihren Wert in Rechnung zu stellen. Zu wissen, dass sie mehr verlangen sollten. Ihr wisst, dass eure Kunden den vollen Preis zahlen sollten. Dass eure Zeit wertvoller ist als das, was ihr dafür bekommt? Doch irgendetwas in eurem Inneren macht es euch schwer, euren Wert zu berechnen.

Ich verstehe nicht wirklich warum.
Ehrlich! Ich kenne keine andere Branche, in der wir das Gefühl haben, dass wir verpflichtet sind, einen Preisnachlass zu gewähren.

Ja, es gibt eine Menge Gründe, warum wir das tun. Es gibt emotionale Gründe, wie z. B. Mitleid mit der Person oder Schuldgefühle, weil dieser Kunde schon seit 10 Jahren zu mir kommt. Warum sollte er also den vollen Preis zahlen? Ist ein Dankeschön für seien Treue nicht belohnenswert?

Entschuldigung! Doch selbst wenn du seit 10 Jahren zum selben Zahnarzt gehst,wird er dir den aktuellen Preis in Rechnung stellen. Und nicht die Preise aus den 90er Jahren.

Wir sind die einzige Branche, die so etwas Verrücktes tut, und wir müssen das unterbinden. Manchmal machen wir aus Angst Preisnachlässe. Manche Friseure haben Angst vor ihren eigenen Kunden.  Das ist ja wohl nicht die Art von Kunden, mit denen man arbeiten möchte. Ablehnung aus Angst ist eine sehr reale Sache. Wir können all diese Dinge überwinden. Aber wenn du nicht die richtige Einstellung hast deinen Wert zu berechnen, spielt das alles keine Rolle.

Zwei Dinge die ich heute tun werde

Zuerst erkläre ich, warum wir als Friseure so oft einen Rabatt gewähren.
Da sind mal 3 Gründe die ich nennen möchte, warum wir das tun, und wir werden auf alle drei eingehen. Ich möchte jeden bitten, sich diese drei Gründe anzuhören und sich selbst zu diagnostizieren. Vielleicht treffen alle drei Gründe auf euch zu, vielleicht aber auch nur einer von ihnen.

Ich möchte, dass jeder der Ursache dafür auf den Grund geht… Warum du deinen Wert immer wieder herunterspielst, anstatt ihn in Rechnung zu stellen.

Wenn ich über Geld oder Rabatte spreche, möchte ich damit beginnen, die Wahrheit zu sagen. Harte, schnelle Zahlen zu nennen.  Ich glaube, dass sich hier gerade sehr viel zuspitzt. Und viele Friseure diesen “Oh Sch***”- Moment haben, in dem sie denken:
“Mann, ich muss das herausfinden, was los ist, warum ich das mache, weil es mein persönliches Leben sonst zerstört. Denn wenn ich nicht das berechne, was ich wert bin, wirkt sich das wirklich auf mein Einkommen aus.

Wenn man als Friseur vier Tage pro Woche arbeitet und drei Kunden pro Tag empfängt, sind das insgesamt 12 Kunden pro Woche.
Gibt man nur 5 Euro Rabatt pro Tag, denkt man oft, es ist doch nicht so schlimm. Jedoch in Wirklichkeit verliert man mit diesen 5 Euro Rabatt 3.102 Euro pro Jahr.
3.102 Euro klingt jetzt nach viel mehr als fünf Euro, oder?

Hier ist ein weiteres Beispiel. Wenn du vier Tage in der Woche arbeitest und drei Kunden pro Tag bedienst… du gibst auf jeden 20 Euro Rabatt, verlierst du 12.480 Euro im Jahr. Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich kann es mir nicht leisten, eine Gehaltskürzung von 12.000 Euro hinzunehmen. Das würde für mich und meine Familie nicht funktionieren.

Preisnachlass von mehr als 5 Euro in der Praxis?

Ich weiß, dass sich das extrem anhört. Ich weiss allerdings auch, dass einige Friseure ihren Kunden einen Preisnachlass von 25 bis 45 Euro pro Besuch geben. Warum? Weil sie nicht das berechnen, was sie wert sind.

Wir sprechen hier von Zehntausenden von Euro pro Jahr, die diese Friseure mit nach Hause nehmen könnten, um sich und ihre Familien zu ernähren. Und die diese Friseure nicht in Ihre eigene Tasche stecken, weil sie nicht das berechnen, was Sie wert sind.

Das ist ein großes Problem. Einige der Rabatte, die gewährt werden sind emotionale Rabatte oder sogar situationsbedingte Rabatte.  Doch viele von den Friseuren berechnen nicht Ihren Wert, weil Ihre Grundpreise seit Jahren nicht angehoben wurden. Oder Sie wissen nicht, wie Sie Ihren Preis festlegen sollen, so dass Sie zu wenig berechnen und nicht einmal wissen warum.

Im Businesslotsen „Traumberuf’Friseur“ Trainingsprogramm sprechen wir schon recht früh über die richtige Preisgestaltung.
Eine Sache, die mich ein bisschen verrückt macht ist… wenn ich in die Friseurgruppen auf Facebook gehe und die Leute fragen, was die anderen Kollegen für bestimmte Dienstleistungen verlangen.

Diese Information ist irrelevant. Wenn ich hier in Schwerin bin und herausfinde, was jemand in Hamburg für seine Dienstleistungen verlangt, ist das eine irrelevante Information.
Es ist irrelevant, ob diese Person zwei Jahre weniger Erfahrung hat als ich oder zehn Jahre mehr Erfahrung, ob sie mehr Kunden hat oder weniger Kunden hat.

Es gibt so viele Faktoren, an die wir denken müssen. Man kann die Preise nicht wie Äpfel mit Birnen vergleichen, das funktioniert nicht. Wichtig ist, dass ihr ein narrensicheres System verwendet, wenn ihr die Preise festlegt.
Bei manchen Leuten gibt es nicht unbedingt emotionale oder situative Preisnachlässe, aber ihr Preispunkt ist völlig unangemessen, und Sie verlieren buchstäblich Zehntausende von Euro pro Jahr.

Das Spiel erfolgreicher Stylisten ist?

Ich weiß, dass es für viele Friseure immer darum geht, wie sie mehr arbeiten können und wie sie mehr Kunden bekommen. Das ist jedoch nicht das Spiel das die meisten erfolgreichen Stylisten spielen. Die meisten erfolgreichen Stylisten spielen das Spiel, wie sie ihren Stuhl von Stunde zu Stunde profitabler machen können. Erst wenn wir selbstbewusst unseren Wert in Rechnung stellen können, geht es richtig los.

Ich möchte nun zurückgehen und einen Blick auf die drei Gründe werfen, warum wir unseren Wert nicht in Rechnung stellen. Jeder, der dies hört wird sich mit mindestens einem dieser Gründe identifizieren können. Einige werden sich mit allen drei Gründen identifizieren können.

Werfen wir mal einen Blick auf unser Leben und den Mangel an Selbstvertrauen. Oder sehen wir uns den Teil an, der uns davon abhält unseren Wert in Rechnung zu stellen… dann wird einer dieser drei Gründe der Grund sein, warum wir es nicht tun. Je eher jeder herausfindet, warum er/sie seinen Wert nicht in Rechnung stellen, desto eher können sie es überwinden.

Gehen wir jetzt auf alle drei Gründe ein. Und denke daran, was ich über Ziele gesagt habe, um zu entscheiden, welcher der drei Gründe dich davon abhält.

GRUND NUMMER EINS: DEINE GELDGESCHICHTE

Grund Nummer eins ist die Geschichte deines Geldes. Wir alle haben eine Geldgeschichte. Sie wurde auf der Grundlage der Welt geschaffen, in der wir als Kinder lebten. Von klein auf warst du dir der Tatsache bewusst, dass man für etwas das man haben wollte, Geld brauchte, um es zu bekommen. Vom ersten Mal an als du in einen Laden gingst und einen Schokoriegel kauftest und das Geld aushändigtest, bekamst du die Vorstellung, dass Geld die Welt in Schwung bringt.

Einige von uns haben die Idee von Budgets und solchen Dingen bekommen, als wir Mama um ein neues Paar Schuhe baten. Und ihre Antwort war: Wir können das nicht tun, diese Schuhe sind zu teuer.

Aus all diesen kleinen Begebenheiten entwickelt sich für uns eine Geschichte über Geld. Es passiert in der Welt um uns herum, und wir können nichts dagegen tun. All diese Kindheitserfahrungen bilden die Geldgeschichte, die wir uns als Erwachsene erzählen. Und jeder von uns hat eine völlig andere Geldgeschichte.

Eine der Geldgeschichten könnte sein, dass du einfach nicht mit Geld aufgewachsen bist und dass deine Familie nicht wohlhabend war. Du also davon ausgehst, dass alle anderen auch ein knappes Budget haben.

Wie war es bei mir?

So bin ich als Kind auch aufgewachsen. Wir hatten nicht viel bis kein zusätzliches Geld. Wenn ich um bestimmte Dinge bat, bekam ich zur Antwort: Das Geld ist knapp, wir können es uns nicht leisten. Das spielte eine große Rolle in meiner Geldgeschichte, weil ich annahm, dass wir in einer Welt leben in der das Geld knapp ist. Es gab nicht jedes Jahr einen neuen Schulrucksack. Das war nie geplant.

Ein anderer Fall könnte sein, dass du total reich aufgewachsen bist und alles hattest was du wolltest. Dir aber sehr wohl bewusst war, dass du ein Habender warst und es auch Habenichtse gab. Vielleicht hattest du Freunde oder konntest andere Menschen in der Welt sehen, die nicht das gleiche Leben führen wie du. Und dir wurde sehr bewusst, dass nicht jeder Geld hat. Du hast angefangen, die Menschen danach zu beurteilen.

Als Erwachsener nimmst du das mit in den Salon. Wenn jemand jetzt reinkommt, stellst du irgendwelche Vermutungen über ihn an. Wie zum Beispiel; dass er wahrscheinlich nicht viel Geld hat und der Friseurbesuch eine große Ausgabe für ihn ist. Das ist ein solches Urteil, denn du hast keine Ahnung, wie es um die finanzielle Situation dieser Person wirklich bestellt ist.

Wir fällen diese Urteile über Menschen, ohne zu wissen, was wirklich in ihnen vorgeht. All diese Kindheitserfahrungen führen also dazu, dass wir eine Geldgeschichte auf andere Menschen projizieren, die nicht der Wahrheit entspricht.

Eine persönliche Geschichte von mir war…

Ich wollte mir mal einen Tag nur für mich gönnen. Für mich normalerweise zeitlich so gut wie nicht möglich. Es sollte ein Wellness-Tag sein. Eine Gesichtsbehandlung mit einer ausgiebigen Nackenmassage und hatte mir ein Budget gesetzt. Ja, die Gesichtsbehandlung und Massage hatte ich mir gegönnt und war so begeistert, dass ich das Geld ausgegeben habe. Weil ich es mir bewusst gegönnt hatte.

Am Ende des Besuchs sagte die Kosmetikerin wortwörtlich: “Ich habe ein paar Produkte die ich ihnen empfehlen könnte. Sie sind allerdings etwas teurer. Ich kann Ihnen stattdessen ein paar generische Produkte empfehlen, die Sie auch dann im Laden kaufen können.

Das hat mich so beleidigt, dass sie mir die Zeit verdorben hat. Ich wollte das Geld an diesem Tag ausgeben. Stattdessen hat sie es für mich unangenehm und komisch gemacht. Sie hat es vermasselt und hat mich wegen ihrer Geldgeschichte sogar beleidigt. Wir müssen aufhören, unsere Überzeugungen auf andere Menschen zu projizieren. Das darfst du nicht tun.

GRUND NUMMER ZWEI: DU HAST NICHT GENUG VERTRAUEN IN DEINE FÄHIGKEITEN.

Ein Zitat das ich in meinem Leben schon oft gehört habe lautet: “Selbstvertrauen entsteht wenn man weiß, dass man sich bereits angestrengt hat”.
Bedeutet: wenn ich eine Reihe von Kursen zu einem bestimmten Thema besucht habe, ich mich intensiv weitergebildet habe und ich in einer Sache sehr geübt bin, bin ich selbstbewusst und zweifle nicht an mir.

Ich weiß, dass ich weiß, wovon ich spreche. Also macht es mich nicht nervös, darüber zu sprechen. Ich habe mich ja bereits damit beschäftigt. Wir verlieren das Vertrauen in unsere Fähigkeiten, wenn wir nicht sicher sind, dass wir wissen was wir tun.
Wenn die Leute sagen: Ich möchte gute Beratungen durchführen, aber ich bin unsicher, dann liegt das nur daran, dass sie noch nicht wissen wie man gute Beratungen durchführt.

Die Idee ist also, dass man die Beratung beherrscht. Denn dann läuft sie wie auf Autopilot und man muss gar nicht mehr so viel nachdenken. Oder wenn jemand für eine Farbkorrektur kommt und man ein nervöses Gefühl im Bauch hat und denkt; „Oh, ich hoffe, das geht gut!?“ Ja, und man weiß nicht wirklich wieviel man berechnen soll, weil man nervös ist. Es sind solche Dinge, die einen davon abhalten das zu berechnen, was man wert ist. Wenn du weisst wie man es macht, und jemand käme und du denkst, es ist eine einfache Lösung, dann bist du zuversichtlich und selbstbewusst.

Selbstvertrauen entsteht durch Erfahrung. Wenn es dir eventuell an Selbstvertrauen mangelt, brauchst du nur mehr Erfahrung. Du musst dich weiterbilden. Die Ressourcen finden, die du brauchst, damit du im Hinterkopf weisst, dass du es schaffst. Dann wirst du nicht mehr daran zweifeln, wieviel du für etwas verlangen kannst.

GRUND NUMMER DREI: DU HAST ANGST, DASS DEINE KUNDEN DEINEN WERT NICHT SEHEN.

Dieser Grund ist für viele Leute wirklich seltsam. Viele denken vielleicht… nein, das ist nicht wirklich der Grund für mich! Doch für die meisten Menschen ist er das tatsächlich. Oft verlangen wir nicht, was wir wert sind, weil wir Angst haben, dass unsere Kunden uns verlassen könnten. Ich wette, wenn ich das so sage, werden mehr von euch das bejahen können. Sich erinnern, schon einmal diese Art Angst gehabt zu haben. Wir haben diese Angst zu denken, dass eine Preiserhöhung bedeutet, Kunden zu verlieren.

In Wirklichkeit ist es so, dass du, wenn du die Preise erhöhst, vielleicht Kunden verlierst. Doch die Kunden die dich lieben und die deinen Wert erkennen, werden bei dir bleiben und sie werden zahlen. Wenn wir uns diese Realität vor Augen führen, müssen wir einen Schritt zurückgehen und jeder sich selbst sagt;  dass meine Kunden mich genug schätzen, um bei mir zu bleiben.

Wenn du einen Mehrwert bietest und damit deine Preise um 10 Euro erhöhst, oder du dich für den Erfolg aufstellst und deinen eigenen Wert kennst… und du weißt, dass du deinen Kunden deinen Wert beweist, werden sie bleiben.
Solange du jedes Mal zu 100 % selbstbewusst auftrittst, werden sie dich nicht verlassen. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, wenn du den vollen Preis verlangst. Wir müssen eines dieser drei Dinge loslassen, zwei dieser drei Dinge, alle drei Dinge, wenn wir jemals in der Lage sein wollen, unseren Wert zu berechnen.

Was sollte ich jetzt tun?

Nimm dir jetzt einen Moment Zeit und denke über die drei Dinge nach, über die ich gesprochen habe: Deine Geldgeschichte, die Tatsache, dass du kein Vertrauen in deine Fähigkeiten hast, oder dass du Angst hast, dass deine Kunden deinen wahren Wert nicht erkennen. Denke einen Moment darüber nach, welches dieser drei Dinge dich zurückhält, und dann lasse uns mit der Arbeit fortfahren, die dir helfen wird, diese Blockade zu überwinden, egal, welches es ist.

Ich werde dir 5 Denkübungen an die Hand geben, die dir helfen werden, dies zu überwinden. Wie ich bereits sagte, kannst du deinen Wert nur dann aufladen, wenn du eine positive Einstellung zu deinem Wert hast. Denke über das nach was ich dir jetzt gebe und das dir dabei helfen kann, deinen Wert richtig einzuschätzen.

NUMMER 1: HÖRE AUF, DICH ALS DENJENIGEN ZU BEZEICHNEN, DER ES BILLIGER MACHT.

Ich möchte, dass du aufhörst, dich selbst als die Person zu bezeichnen, die es billiger macht. Wenn du nicht das berechnest, was du wert bist, wenn du Rabatte gewährst oder du sagst: “Oh, das kann sie nicht bezahlen, also mache ich es billiger”, dann bezeichne dich selbst als die Person, die es billiger macht.

Ich habe in einem Salon mal eine Kollegin gecoacht, die gerade dabei war eine Preiserhöhung durchführen zu müssen. Sie erzählte mir, dass sie ein wenig entsetzt war, weil eine ihrer Kundinnen ihr sagte, dass sie all ihren Freunden von ihr erzählt hatte, weil sie eine wirklich tolle Stylistin zu einem wirklich günstigen Preis ist.
Der Friseurin sank das Herz, denn sie wusste, dass sie ein Preisproblem hatte. Aber ihr war nicht klar, dass es Teil ihrer Identität als Friseurin geworden war, bis ihre Kundin ihr das sagte. Dies bestätigte der Friseurin, dass sie am richtigen Ort war und die richtige Entscheidung getroffen hatte, ihre Preise zu erhöhen.

Sagen wir mal, ich bin als Kunde bereit, eine bestimmte Summe für einen guten Haarschnitt zu zahlen. Und wenn du weniger als das berechnest was ich bezahlen möchte, nehme ich an, dass du nicht so talentiert bist wie ich es mir wünschen würde. Wenn du dich also selbst unterbewertest, würde ich nein danke sagen.
Du schränkst dich in gewisser Weise in deiner Reichweite ein. Je mehr du deine Preise anhebst, desto mehr arbeitest du mit Kunden auf höherem Niveau zusammen, die manchmal dann sogar auch treuer sind. Allerdings, damit es hier richtig rüber kommt… eine Preiserhöhung muss auch eine höhere Leistung dahinter haben. Ich möchte also, dass du dich verpflichtest, sich nicht als der Stylist zu bezeichnen, der es billiger macht.

NUMMER 2: VERGEWISSERE DICH, DASS ALLE DEINE BEMÜHUNGEN DARAUF ABZIELEN, DIE RICHTIGEN KUNDEN ANZUZIEHEN, DIE DAS BEKOMMEN WOLLEN, WOFÜR SIE BEZAHLEN.

Ich möchte, dass du dich vergewisserst, dass alle deine Bemühungen darauf abzielen, die richtigen Kunden anzuziehen. Die das bekommen wollen, wofür sie bezahlen. Im Businesslotsen „Traumberuf’Friseur“ sprechen wir darüber, wie du deinen Zielmarkt findest und eine Marke schaffst, die diesen Zielmarkt anspricht.
Ich glaube, ein großer Irrglaube unter Friseuren ist, dass es ihnen egal ist, wer ihre Kunden sind oder welchen Schnitt und welche Farbe sie haben wollen. Angeblich wollen Friseure nur dass die Kunden auf ihrem Stuhl sitzen. Das ist nicht wahr.

Es gab Kunden, die sich auf meinen Stuhl setzten, und wenn ich dann rausging dachte ich: „Oh Nein, das muss ich jetzt wirklich machen!?“
Du weisst wovon ich spreche: Wenn ein Kunde hereinkommt und einen bestimmten Schnitt oder eine bestimmte Farbe haben möchte, dann denkst du mitunter innerlich: Oh Gott, muss ich wirklich die nächsten 90 Minuten damit verbringen?

Je mehr du die richtige Kundschaft anziehst, desto mehr kannst du deinen Wert in Rechnung stellen. Auf diese Weise ziehst du all die richtigen Leute an, die das bekommen wollen, wofür sie bezahlen. Und die bereit sind, den vollen Preis zu zahlen, wenn du ihnen geben kannst was sie wollen. Sie werden deinen Preis nicht einen Moment lang in Frage stellen.
Das passiert erst, wenn du die richtige Art von Kunden anziehst. Bedeutet auch, dass du vielleicht einige der jetzigenKunden verlieren musst, die gerade auf deinem Stuhl sitzen? Auf jeden Fall! Aber es würde sich lohnen, einen hochwertigen Kundenstamm zu gewinnen, der bereit ist für dich und deine Leistung zu zahlen.

Du darfst nicht vergessen, dass wir in erster Linie Geschäftsinhaber sind, und das muss an erster Stelle stehen. Ich möchte also, dass du anfängst  an deinem Zielmarkt und deinem Branding zu arbeiten, damit du die Kunden anziehen kannst, die bereit sind den vollen Preis zu zahlen.

NUMMER DREI: ICH MÖCHTE, DASS DU DICH SO WEITERBILDEST, DASS DU VON DEINEN FÄHIGKEITEN MEHR ALS ÜBERZEUGT BIST.

Ich möchte, dass du dir jetzt einen Moment Zeit nimmst und dir überlegst, wann es Situationen gibt, in denen du dich nicht sicher fühlst. Wann du anfängst, dich selbst zu unterschätzen und nicht mehr deinen Wert zu schätzen weißt. 

Sind es Farbkorrekturen, ist es färben oder ob es schneiden ist. In welchen Situationen fängst du  an, dich selbst in Frage zu stellen? Und wenn du  mehr Ausbildung hättest, würdest du damit aufhören? Wärst du dann selbstbewusster und würdest sagen: „Nein, ich biete die besten Haarschnitte an, und der Preis ist genau richtig!“ Was müsste passieren, damit du so selbstbewusst wirst, dass du weisst, dass jeder den vollen Preis zahlt!? Weil du weißt was du tust, und du dir sagst; ich mache es besser als jeder andere hier.

Wir müssen dich an diesen Punkt bringen, denn wenn das das mentale Spiel ist, das du spielst, wirst du keine Rabatte gewähren wollen und müssen.

NUMMER VIER: ICH MÖCHTE, DASS DU DEINEN PERSÖNLICHEN WERT VOLLSTÄNDIG VERSTEHST UND WIRKLICH DARAN GLAUBST

Ich weiß, dass viele von euch denken: Nein, das ist der fehlende Teil, ich schätze mich einfach nicht genug, ich schätze meine Fähigkeiten nicht.
Ich werde dir einige Fragen stellen, die du bitte ehrlich beantwortest, und ich denke, das wird dir helfen.

Frage Nr. 1: Wie lange hat es gedauert, bis du das, was du tust, beherrscht hast?

Selbst wenn du der neueste Friseur im Geschäft bist, hast du eine jahrelange Ausbildung gemacht und Schulungen absolviert, um dorthin zu gelangen wo du heute bist. Monate und Monate der Praxis hast du hinter dir. Wie oft hast du die Schere geöffnet und geschlossen, wie oft hast du die Formulierung geübt?

Ich möchte, dass du darüber nachdenkst wieviel Zeit, Energie und Mühe du investiert hast, um an diesen Punkt zu gelangen, an dem du heute bist? Einige haben 10 oder 15 Jahre und länger investiert, um es bis zu diesem Punkt zu schaffen. Warum sollten sie sich jetzt unterfordern, sich weniger wert sein? Dies war eine lebenslange Verpflichtung für dich, und du musst anfangen deinen Wert dafür zu berechnen.

Frage Nummer 2: Was hat es dich gekostet, bis hierher zu kommen?

Das wird für viele eine große Frage sein, denn ich möchte nicht, dass du nur an das Geld denkst.
Was also hast du geopfert?
Ich weiß dass ich, als ich meinen Kundenstamm aufbaute, sehr wenig Zeit mit meinem Sohn verbringen konnte und an für ihn wichtigen Veranstaltungen nicht dabei sein konnte. Das war ein großes Opfer für mich. Und dennoch habe ich es getan. Ich habe es getan weil ich wusste, dass ich ihm auf lange Sicht eine beste Ausbildung bieten konnte. Doch es war ein Opfer.

Ich möchte, dass du an all die Samstage denkst, an denen du gearbeitet hast, obwohl du lieber mit deiner Familie Zeit verbracht hättest. Denke an all die Nächte die du gearbeitet hast, an das Geld das du bezahlen musstest, um weiter zu kommen und durchzuhalten. Denke an all die Opfer, die du gebracht hast und was es dich gekostet hat.

Frage Nr. 3: Ich möchte dass du dich selbst einschätzt, wie gut du warst,  als du begonnen hast, den Beruf zu erlernen?

Ich meine den ersten Tag in der Berufsschule, als du noch keine Ahnung hattest. Als Haarfarbe verrückt erschien und du dachtest dass du alles nie verstehen würdest. Als du deine erste Haarschneidemaschine in der Hand hielst und dachtest, sie sei unglaublich.
Ich möchte, dass du deine Fähigkeiten als Stylist in diesem Moment auf einer Skala von 1 bis 10 einschätzt und dich dann selbst einschätzt. Einige werden sich damals mit einer 1 oder 3 bewertet haben und sich jetzt vielleicht mit einer 7. Wenn du wirklich selbstbewusst bist, hast du dich damals vielleicht mit einer soliden 3 bewertet und jetzt mit einer 10.

Ist eine 7 nicht immer noch besser als eine 3? Natürlich ist sie das.
Du hast einen weiten Weg zurückgelegt, und das musst du auch honorieren, darauf vertrauen, dass du dich weiterentwickelst und verbesserst. Und deine Kunden zahlen für den Stand, den du jetzt erreicht hast und nicht für den Friseur, der du am ersten Tag der Ausbildung warst. Sie zahlen für den Stylisten, der jetzt die versierte Person ist, der sich einen Kundenstamm aufgebaut hat. Und genau dafür musst du deinen Wert in Rechnung stellen.

Frage Nr. 4: Welche neuen Informationenhast du in den letzten 12 Monaten gelernt und in deinem Geschäft angewendet?

Was für Kurse hast du besucht? Was hast du gelernt, welche neuen Techniken wendest du an?
Gibt es Weiterbildungen die du in deinem Unternehmen angewandt hast und die du jetzt bewerten könntest?
Wenn du seit einem Jahr keinen einzigen Kurs besucht hast, hole es nach. Du solltest deine Fähigkeiten in dieser Branche auf dem neuesten Stand halten. Dabei spielt es keine Rolle, wie erfahren du bist. Selbst wenn du schon 20 oder 30 Jahre am Stuhl arbeitest. Die Techniken, die vor Jahren angesagt waren, sind heute nicht mehr aktuell.

Man muss sich jährlich weiterbilden, wenn man auf dem Laufenden bleiben will. Bildest du dich jedes Jahr weiter, solltest du ziemlich sicher sein, dass du deine Fähigkeiten beherrscht und du solltest deinen Wert auf dieser Grundlage berechnen.

Frage Nummer 5: Denke an das Erlebnis, das du deinen Kunden bietest.

Ich vermute dass die meisten die dies hören sagen würden, dass sie das meiste Herzblut in das Erlebnis stecken, wenn ein Kunde auf Ihrem Stuhl sitzt. Ist das nicht der Fall, finde heraus warum das nicht der Fall ist. Die meisten Friseure stecken eine Menge emotionaler und körperlicher Energie in die Bedienung der Kunden.

Das hat seinen Preis. Und du solltest nicht alles, was du in diese Karriere investierst unterbewerten oder zu wenig verlangen. Es geht um dein Leben, deinen Körper und dein geistiges Wohlbefinden. Genau das hat seinen Preis!  Also höre auf, zu wenig dafür zu verlangen.

NUMMER FÜNF: HÖRE AUF DIR EINZUREDEN, DASSDEINE KUNDEN ABWANDERN, WENN DU IHNEN DEN VOLLEN PREIS BERECHNEST.

Höre auf dir einzureden, dass deine Kunden dich verlassen werden, wenn du ihnen den vollen Preis in Rechnung stellst. Nein, das werden sie nicht. Deine guten Kunden werden dir gerne den vollen Preis zahlen und noch mehr. Sie werden Produkte kaufen und alles tun, was sie tun müssen. Aber solange du nicht genug an dich selbst glaubst, um nicht zu stottern und unsicher zu wirken wenn du am Ende des Besuchs deinen Preis sagst.

Wenn du weiterhin nicht sicher und selbstbewusst deinen Preis am Ende nennen kannst und solange du immer wieder darin verfällst, Rabatte zu geben, wirst du den Salon am Ende des Tages immer erschöpft, überarbeitet und überfordert verlassen.
Du wirst dir wünschen das Leben wäre anders. Das kann ich versprechen. Ich möchte, dass du all diese Hürden überwindest, die du in deinem Leben hast. Die uns dazu bringen, uns selbst zu wenig zuzumuten und uns selbst unterbewerten.

Heute ist der Tag, an dem ich möchte, dass du anfängst deinen Wert zu schätzen.

Ich wünsche viel Liebe und eine erfolgreiche Zeit und wir sehen uns wieder.

Ps. Es gibt eine Podcastfolge zu diesem Thema, falls du es lieber magst, es dir anzuhören. Höre dir dazu einfach die Folge 28 an.
Hier ist der Link zur Podcast-Webseite: https://podcasts.bcast.fm/businesslotse_derpodcast

Ps. In dem Artikel habe ich erwähnt, dass es ein Training für Friseure geben wird. Wenn du interessiert bist, kannst du dich bereits als Interessent eintragen.
Auf dieser Seite registrierst du dich unverbindlich und bekommst dann als einer der ersten Personen Bescheid, sobald das Training in den Launch geht.

About the author 

businesslotse

Liane ist Frisuermeisterin und startete ihr eigenes Business, nachdem sie viele Jahre als Salonleiter in einem grossen Friseurunternehmen angestellt war.
Sie wurde in ihrem Unternehmen in Salons eingesetzt, die rote Zaheln schrieben, mit der Aufgabe, den Salon so zu verbessern, dass er profitabel wurde.
Endlich konte sie sich nach der Wende selbstständig machen und freute sich auf die neuen Aufgaben und Herausforderungen.

Zu Beginn lief alles super! Es kamen viele Kunden, die Unsätze stiegen, das Team wurde grösser und sie bildete ebenso Lehrlinge aus.
Doch nach einiger Zeit veränderte sich das Business. Es gab mehr und mehr Probleme dahingehend, die Unsätze zu halten.
Kunden blieben weg, kaum neue Kunden wurden begrüsst, und erste Ängste machten sich breit, alles verlieren zu können.

Was mache ich falsch? Diese Frage schwirrte stets im Kopf herum!
Wie kann ich das Unternehmen wieder nach oben bringen?
Für Liane war der Beruf Friseur in erster Linie verbunden mit Schönheit, Kreativität, Ästhetik und Lebensfreude.
Im Vordergrund standen für sie immer die Kunden, die Mitarbeiter, fachliche Weiterbildungen und natürlich sie selbst dahingehend, voll dabei zu sein und gesund zu bleiben.
Anscheinend war das nicht genug gewesen!?

An diesem Punkt ging sie zurück zu der Zeit ihrer Meisterausbildung. Sie wollte herausfinden, wo sie falsch abgebogen ist, was sie nicht bedacht hatte, wodurch sie in so eine Schieflage geraten war.
Sie erkannte dann, sie hatte zwei gravierende Fehler begangen.
1. Sie war mehr Kollegin und Frontfrau in der Arbeit am Stuhl, anstatt mehr ein Führer für das Team zu sein.
2. Sie hatte mehr im Salon, im Unternehmen gearbeitet, anstatt am Unternehmen zu arbeiten und dafür zu sorgen, dass der Salon gesund war
und im Aussen so gesehen wurde, dass Kunden wirklich Lust hatten, sich genau hier bedienen zu lassen.

Sie machte sich auf den Weg herauszufinden wie Business, wie Unternehmen geht. Dazu buchte sie Trainings, setzte um, wendete gelerntes an, stellte Abläufe
im Salon um und probierte Neues aus! Sie wurde zu einem Führer ihres Teams.
So schaffte sie es, nach und nach ihr Unternehmen in Richtung stabilen Erfolg zu bringen!

Wie das funktioniert, was alles möglich ist, wenn man weiss wie Unternehmen im Handwerksbetrieb geht, genau das vermittelt sie heute denen,
- die raus wollen aus dem Hamsterrad
- die endlich spührbare & sichtbarere Erfolgergebnisse haben wollen, basierend auf stabilen Umsätzen
- die das Leben erreichen wollen, von dem sie geträumt haben, als sie sich selbstständig machten
- die mit mehr Leichtigkeit durch den Berufsalltag gehen können, ohne den Druck im Nacken... was ist wenn ich mal krank werde und ausfalle?
Ihre Kurse sind neben der notwendigen Theorie praxisnah, gespickt mit eigenen Erfahrungen, die sie hier mit einfliessen lässt.

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